Die Tempelhof Projekt GmbH

Der Flughafen Tempelhof ist nicht nur Europas größtes Baudenkmal, er steht mit seiner einzigartigen Größe und historischen Kulisse für wichtige Abschnitte der Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts. Der Ort ist untrennbar mit der Fluggeschichte verbunden.

Das 1936 bis 1941 errichtete Bauwerk steht für die Monumentalarchitektur des NS Regimes, ist aber auch ein Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst. Durch die US-amerikanische Nutzung vor allem während der Luftbrücke 1948/49, ist es zum Symbol der Freiheit geworden. Mit seiner Ausdehnung auf einer Fläche von etwa vier Mio. m² und ca. 300.000 m² Bruttogeschossfläche ist es eines der spektakulärsten Bauten Europas.

Der Auftrag

Der Flughafen Tempelhof wird in den kommenden Jahren zu einem Experimentierort und neuem Stadtquartier für Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft entwickelt: ein Areal voller spannender Ideen, mit Raum zum Arbeiten und Ausprobieren, Platz für einzigartige Events und Adresse kreativer, innovativer und gastronomischer Angebote. Er wird touristischer Magnet mit der Öffnung der Geschichtsgalerie, des Towers und des Besucherzentrums.

Den einzigartigen Ort der Geschichte, zu bewahren und gleichzeitig innovativ zu entwickeln und zu betreiben, ist eine große Herausforderung, der sich die Tempelhof Projekt GmbH stellt.

Download: Managementvertrag zwischen dem Land Berlin und
der Tempelhof Projekt GmbH (gekürzte Fassung)

Das Team

Am 01.01.2011 gründete sich die Tempelhof Projekt GmbH im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen des Landes Berlin.

Das mittlerweile 80-köpfige Team, dass in unterschiedlichen Bereichen tätig ist, verantwortet die Erhaltung und die schrittweise Entwicklung des Flughafens.

Strategische Konzeption und Bürgerbeteiligung

Für die Umsetzung des Entwicklungsziels erfolgt langfristig eine auf die kulturelle und kreativwirtschaftliche Nutzung abgestimmte Sanierung und Modernisierung des Gebäudes. Eine konzeptionelle und bauliche Öffnung wird die stadträumliche Einbindung erheblich verbessern. Die Flächenvermietung bei gleichzeitigem Aufbau eines zunehmend profilkonformen Mietermixes mit den Schwerpunkten Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft zahlt schrittweise in eine erfolgreiche Community und Adressbildung am Standort ein.

Der Prozess der Entwicklung des Nutzungskonzeptes wird partizipativ begleitet. Eine Atmosphäre der Ermöglichung, des Experimentierens und der Geschichte Raum zu geben, sind zentrale Ergebnisse des Prozesses. Sie werden in die Leitlinien der künftigen Entwicklung des Quartiers einfließen. Sie haben das Ziel, das Gebäude zu nutzen, zu öffnen und zu beleben.

Damit sich Bürgerinnen und Bürger bei der Nachnutzung des Flughafengebäudes Tempelhof mit ihren Ideen ergebnisorientiert einbringen und mitreden können, wurde das aus 9 Personen bestehendes Arbeitsgremium im Juni 2018 gebildet. Das Gremium wird die Entwicklung eines Kommunikations- und Partizipationskonzept begleiten und koordinieren und Beteiligungsmöglichkeiten sicherstellen. In dem Gremium arbeiten 6 Bürgerinnen und Bürger, 3 Vertreterinnen und Vertreter der Verwaltung, der Tempelhof Projekt GmbH und des Beirates der Tempelhof Projekt zusammen.

Der Beirat ist ein unabhängiges Expertengremium aus Wirtschaft und Gesellschaft. Er bringt eine neutrale, unabhängige Perspektive in die Diskussion um die künftige Nutzung des Gebäudes ein. Er berät und hilft, den Prozess der Konzeptentwicklung im Spannungsfeld von Politik, verschiedenen Senatsverwaltungen, Öffentlichkeit und Stadtgesellschaft, ergebnisorientiert zu gestalten.

Planung und Bau

Die Planung und Umsetzung der baulichen Maßnahmen und einer gesicherten Infrastruktur sind die zentralen Aufgaben des Bereiches. Ein Team aus Planern, Ingenieuren und Architekten kümmert sich um die Sanierung, den Erhalt und die Modernisierung von Teilprojekten.

Rahmenbedingungen dabei sind der strenge Denkmalschutz und das Bauen im Bestand bei gleichzeitiger Nutzung eines großen Teiles der Flächen durch ca. 100 Mieter, zahlreiche Großevents und Filmdrehs für internationale Produktionen.

Die Spannbreite reicht über die Instandhaltung des riesigen Gebäudekomplexes, die Infrastrukturerneuerung und Erschließung, die Freiraumplanung bis hin zur Umsetzung der Hochbauprojekte wie Geschichtsgalerie und Ausbau des Towergebäudes, den Ausbau der sieben Hangars zu Veranstaltungsflächen und die Herrichtung marktgerechter Büroflächen und Flächen für kreative Nutzungen.

Facility Management

Die wichtigsten Säulen für den laufenden Betrieb des Gebäudes sind das technische und infrastrukturelle sowie das kaufmännische Facility Management.

Technisch und infrastrukturell geht es in erster Linie um die Gewährleistung der Sicherheit aller technischen Anlagen und Komponenten und die allgemeine Verkehrssicherung im und rund um das Gebäude. Das Team ist Garant dafür, dass im Gebäude Veranstaltungen, Führungen und Baumaßnahmen für die Öffnung des Gebäudes gleichzeitig stattfinden können. Für ca. 100 Mieter werden damit die Rahmenbedingungen für funktionierende Büros und Flächen erhalten. Das reicht von der Heizung bis hin zu gestreuten Wegen im Winter.

Die Tempelhof Projekt GmbH ist in der Eigentümerfunktion vom Land Berlin eingesetzt. Sie übernimmt die Betreiberverantwortung, die vom Strombetrieb bis zu funktionierenden Gefahrenmeldeanlagen wie Brandmelder und elektrische Lautsprecheranlagen reicht.

Der kaufmännische Teil des Facility Managements betreut die langjährigen und neuen Mieter und passt die Verträge an die aktuelle Rechtslage an. Das Team kümmert sich um die Optimierung der Gewerbeflächenentwicklung im Gebäude und verantwortet das Parkraummanagement.

Standortmanagement und Event

Die Durchführung von Veranstaltungen und die Begleitung von Film- und Fotoproduktionen ist eine zentrale Aufgabe des Bereiches. Von Großveranstaltungen wie Formula E oder Produktpräsentationen und Fernsehshows wie „Ein Herz für Kinder“ gehört fast alles in das Repertoire des Teams. Perfektes Schnittstellenmanagement ist nötig, damit die Flüchtlingsunterbringung in drei Hangars bis zum Ende des Jahres 2019 gut funktioniert, gleichzeitig gebaut werden kann und „Die Protokollantin“ oder „Bridge of Spies“ gedreht werden können.

Die Standortentwicklung - vor allem für die Öffnungsprojekte - beinhaltet die Integration von bestehenden und neuen Nutzungen. Hier werden neue Flächen vorbereitet, Betriebskonzepte dafür entwickelt und die Fragen beantwortet;

  • Was passt inhaltlich und nachbarschaftlich zusammen?
  • Wie können kommerzielle und nicht kommerzielle Nutzungen zu einem erfolgreichen Mix werden?

Das wichtigste Ziel ist es, möglichst viele Angebote zu schaffen, die das Gebäude öffnen, Menschen in das Gebäude führen und Aufenthaltsqualität bieten. Kultur- und Tourismus -Projekte werden von Fachleuten kuratiert und untereinander und mit den anderen Nutzungen abgestimmt.